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Mehr als Work-Life-Balance: Was Frauen im Job wirklich wollen

Wenn man in den letzten Jahren Artikel zu den Wünschen von Frauen in ihren Berufen las, kamen einem häufig Buzzwords wie „Social Freezing“, „Opting Out“ oder die klassische „Work-Life-Balance“ entgegen. Doch alle diese Aspekte konzentrieren sich lediglich auf die Vereinbarkeit von Job und Leben, dabei sind die Ansprüche an den eigenen Arbeitsplatz bei Frauen heute deutlich ausdifferenzierter und verzweigter. In diesem Artikel wollen wir uns genauer anschauen, welche Werte und Vorstellungen bei der Jobauswahl heute ins Gewicht fallen und wie sie ihr Unternehmen auf die Ansprüche moderner Frauen ausrichten können.

Die größten Unterschiede

Frauen stehen oft vor viel größeren Herausforderungen als Männer, wenn es darum geht, ihre Karriereziele zu erreichen. Das gilt sowohl für Berufseinsteiger als auch für diejenigen, die bereits mit beiden Beinen fest in der Arbeitswelt stehen. Es geht nicht nur um das Gehaltsgefälle, sondern auch um Karrieremöglichkeiten. Bei vergleichbaren Berufen und Berufsausbildungen gibt es nach wie vor deutliche Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen. Zudem sind Frauen in Führungspositionen immer noch in der Minderheit. Das liegt an klassischen Rollenbildern und patriarchalischen Denkmustern. Dem wollen Aufklärungsinitiativen und Gesetze nun in Deutschland entgegenwirken.

Weibliche Werte als Geheimwaffe

Headhunter berichten, dass viele Unternehmen Frauen für das Senior Management und Führungspositionen rekrutieren möchten. Die Zusammenarbeit, Kommunikation und Flexibilität von Frauen werden im heutigen Arbeitsleben positiv bewertet. Frauen haben das Management also mittlerweile im Griff und das sollten sie sich bei ihrer Karriereplanung zunutze machen. 

Die positive Wirkung weiblicher Führungskräfte ist überwältigend, so dass viele Unternehmen inzwischen bereit sind, Frauen gezielt zu fördern, um den besonderen Gegebenheiten weiblicher Lebensplanung gerecht zu werden. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die Frauen selbst, die lieber die Tagesbetreuung ihrer Mitarbeiter unterstützen als ihnen einen Jahresbonus zu zahlen.

Dabei zeigen sich Unterschiede in der Mitarbeitermotivation: Ist der Geschäftsführer eine Frau, erhalten die Mitarbeiter andere Belohnungen als bei einem Mann. Frauen binden ihre Mitarbeiter durch Strategien, die ihre Arbeitssituation verbessern, während Männer eher auf Statussymbole und finanzielle Belohnungen setzen. Leistung belohnt die Frau lieber mit exklusiven Trainingsmöglichkeiten.

Initiativen stärken den Wandel!

Frauen werden immer noch ungleich behandelt und haben es viel schwerer, im Beruf erfolgreich zu sein als Männer. Diese und viele andere soziale Faktoren machen das Empowerment von Frauen unerlässlich. Durch das Empowerment von Frauen werden Frauen wirtschaftlich und sozial unterstützt und haben somit die gleichen Chancen wie Männer. Die deutsche Übersetzung des Wortes Empowerment wirkt auf den ersten Blick etwas radikal. Deshalb dürfen Frauen Männer nicht aus Führungspositionen feuern. Vielmehr geht es darum, Frauen in ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung zu stärken und ihnen das nötige Selbstvertrauen zu geben. 

Generell sorgen große und kleine Taten für mehr Gerechtigkeit in der Welt. Social Media hat Hashtags wie #girlboss, #womansupportingwoman oder #femaleempowerment. Die Gleichstellung der Geschlechter wird in der Gesellschaft heiß diskutiert. Gesetze und Initiativen sollen auch in Zukunft Frauenkarrieren fördern – ohne Geschlechterstereotypen.

Einfache Änderungen können Perspektiven eröffnen

Weibliche Netzwerke unterstützen
Es ist wichtig, ein Netzwerk von Kolleginnen aufzubauen, denn Frauen auf ihrer Ebene und darunter, sind die Zukunft ihres Unternehmens und ihrer Branche. Fördern Sie Ihre weiblichen Kontakte deutlich und feiern Sie Ihren beruflichen Erfolg.

Freiwillige Arbeit verteilen
Die Klassiker der unentlohnten freiwilligen Arbeit, die häufig von weiblichen Personen übernommen wird, ist das Kochen von Kaffee oder das Vorbereiten von Mitarbeitern-Geburtstagen. Machen Sie diese Aufgaben nicht zu optionalen Leistungen, sondern erstellen Sie einen Plan mit einer alternativen und fairen Verteilung. Zukünftige Generationen von Frauen werden dieser Struktur danken.

Positive und “Läster”-freie Arbeitsumgebung schaffen
Kein Mensch ist frei von Lästereien, aber im professionellen Arbeitsumfeld müssen diese unterlassen werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass keine stereotypen Geschlechterklischees reproduziert werden, indem beispielsweise von Frauen als „Drama-Queen“ gesprochen wird. Diskutieren Sie darüber mit relevanten Kollegen und setzen Sie sich für Mitarbeiter*innen ein – das verschafft Ihnen den Respekt aller Beteiligten.

Wertschätzung als wichtiger Teil der Unternehmenskultur
Initial mag es als selbstverständlich wirken, aber positives und ehrliches Feedback, speziell weiblichen Mitarbeiterinnen gegenüber, macht einen großen Unterschied. Scheuen Sie sich nicht vor beruflichen Konflikten und nehmen Sie diese nicht persönlich. Wettbewerber sind schließlich keine Feinde, sondern Fans Ihrer Kunst. Eine respektvolle Haltung ermöglicht es Ihnen, Ihre Stärken und Schwächen zu entdecken und über sich hinauszuwachsen.

Innerbetrieblichen Zusammenhang stärken
Hier ist das Stichwort „Signal Boosting“, besonders im Zusammenarbeiten von Frauen untereinander. Wenn Sie sehen, dass Mitarbeiter*innen Schwierigkeiten haben, ihre Bedürfnisse im Arbeitsleben zu erfüllen, unterstützen Sie sie – das gilt auch für persönliche Belastungen, die das Arbeitsleben beeinträchtigen.

Weibliche Perspektiven priorisieren und im Team gewinnen

Eine Frau in einer Machtposition kann anderen Frauen den Weg ebnen. Anstatt gegen ihn zu kämpfen, sollten wir ihn unterstützen. Wenn hinter jedem starken Mann keine starke Frau, aber hinter jeder starken Frau ein starkes Netzwerk starker Frauen steht, können wir noch größere Schritte in Richtung Gleichberechtigung machen.

 

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